Ein volatiles 1. Halbjahr 2021 geht zu Ende. Starteten wir noch bei rund 7.700 USD in das Jahr, handelte der Kupferkontrakt (3 Monate) an der Londoner Metallbörse (LME) bereits fünf Monate später erstmals über 10.700 USD – ein neuer historischer Höchstwert. Seither korrigierten sich die Märkte und der Kupferpreis kam in den letzten Tagen auf ein Niveau von 9.000 USD zurück. Wir gehen in unserer aktuellen Story der Frage nach, mit welchen Entwicklungen wir in den kommenden Monaten und Jahren rechnen müssen.
Die Gründe für den Preisanstieg bei Industriemetallen
Der Kupfermarkt präsentierte sich im vergangenen Jahr und zu Beginn des Jahres 2021 stark unterversorgt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde in vielen Minen (vor allem in Chile und Peru) weit weniger Kupfer gefördert als üblich.
Zu Beginn der Pandemie sank zunächst die weltweite Industrienachfrage nach Rohstoffen, insbesondere die Basismetalle haben stark an Wert verloren. Doch im Gegensatz zu den westlichen Industrieländern erholte sich die Wirtschaft in China sehr zügig. Der Import von Kupferraffinade und Kupferkonzentraten nach China erreichte daraufhin neue Rekordstände. Vor allem der Staat nutzte die niedrigen Kupferpreise, um seine Rohstoffreserven massiv aufzubauen. Dies führte zu einem Angebotsdefizit auf dem Kupfermarkt und infolgedessen zu Preissteigerungen, die sich bis in das 1. Halbjahr 2021 hineinzogen.
Ein weiterer Grund war die äußerst positive Grundstimmung an den Finanzmärkten. Internationale Finanzakteure investierten viele Milliarden USD in die Metallmärkte, um an dem neuen Superzyklus, der von mehreren Investmentgesellschaften ausgerufen wurde, teilhaben zu können.
Wird dieser Preisanstieg anhalten?
Da sich die Angebots- und Nachfragesituation allmählich entspannt und China mit der (teilweisen) Freigabe staatlicher Rohstoffreserven den hohen Preisen entgegentritt, könnten wir möglicherweise bereits die höchsten Kupferpreise in diesem Jahr gesehen haben. Die Überhitzung der Preise wurde, wie zu Beginn der Story beschrieben, bereits ein Stück weit korrigiert. Diese Tendenz zu niedrigeren Kupferpreisen könnte noch etwas anhalten, sollte tatsächlich das Ende der nachfragestarken Zeit eingetreten sein.
Im kommenden Jahr sollte die Angebotsausweitung (Minenproduktion +3,7%, Raffinade Produktion +3,1%) den Nachfrageanstieg (+3,0%) nach Ansicht der International Copper Study Group (ICSG) übertreffen, sodass wir eine ausgeglichene Bilanz erwarten können.
Langfristig wird die Kupfernachfrage aber laut ICSG von Infrastrukturmaßnahmen in großen Ländern wie China und Indien ebenso profitieren wie von dem globalen Trend zu sauberer Energie und Elektromobilität. Um die erwartete langfristig höhere Kupfernachfrage zu befriedigen, bedarf es nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank jedoch einem deutlich höheren Angebot. Zwar kommen ab diesem Jahr neue Minenkapazitäten an den Markt, die vor vier bis fünf Jahren angestoßen wurden. Werden aber nicht weitere Kapazitäten geschaffen, dürfte der Kupfermarkt gegen Ende des Jahrzehnts stark unterversorgt sein und die Preise würden massiv anziehen. Die aktuell hohen Preise sollten jedoch Anreize zur Erschließung neuer Vorkommen und zur Expansion bestehender Minen geben – sofern die Minenbetreiber diese als nachhaltig betrachten. Laut Einschätzung des unabhängigen Research-Instituts CRU liegt der sogenannte Incentive Price zum Bau neuer Minen bei gut 7.000 USD je Tonne, etwa 25% unter dem aktuellen Preis.
Preis- und Mengenabsicherung bleibt das Mittel der Zeit, um Risiken zu minimieren!
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